Auftraggeber: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 13 – Umwelt und Raumordnung, Referat Natur- und allg. Umweltschutz

Projektstatus: LAUFEND


Projektidee

Abteilung 13 – Umwelt und Raumordnung
Abteilung 13 – Umwelt und Raumordnung

Seit der ersten Biber-Bestandsaufnahme in den Wintern 2012/13 und 2013/14 ist die Biberpopulation auf ungefähr 600 Tiere angewachsen (Stand 2019). Mit dem Anwachsen der Population haben auch die Konflikte, die sich im Zusammenleben von Mensch und Biber ergeben, stark zugenommen.

Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Biber vermehrt von den Hauptgewässern in die Nebengewässer einwandern, die in der Regel nur einen schmalen oder sehr lückigen Uferbewuchs aufweisen und wo die menschliche Nutzung oft bis unmittelbar ans Gewässer reicht. Hier führt die lebensraumverändernde Lebensweise des Bibers zu Konflikten mit den Grundeigentümern.

Die Mehrzahl der Konflikte ist auf Dammbau- und Grabungsaktiviäten des Bibers im Uferbereich zurückzuführen und betrifft die Landwirtschaft.

Betroffen sind aktuell vor allem die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark; in den Bezirken Leibnitz, Weiz und Graz Umgebung nehmen die Konflikte stetig zu.

Projektziele

Das Projekt „Bibermanagement Steiermark“ hat drei zentrale Inhalte:

  1. Die „Biberberatung“
    Eine „Hotline“ und Anlaufstelle für alle Fragen um den Biber. Hier kann jede/r wahlweise persönlich, telefonisch oder auch online Informationen über den Biber bekommen, man kann Biberbeobachtungen teilen oder auch melden, dass man „Probleme“ mit dem Biber hat und einen Lokalaugenschein benötigt.
  2. Lokalaugenscheine und Beratungen vor Ort
    Die BiberberaterInnen des ÖKOTEAMS können bei Bedarf unbürokratisch angefordert werden und kommen rasch und für Betroffene kostenlos zum Lokalaugenschein. Dieser beinhaltet eine Begutachtung der Konfliktsituation gemeinsam mit den GrundeigentümerInnen bzw. den betroffenen VertreterInnen verschiedener Interessengruppen (Gemeinde, Wasserbau, Straßenverwaltung, Energieversorgung…). Vor Ort erfolgt eine Beratung zur Lösung bzw. Entschärfung der Konfliktsituation, das Aufzeigen möglicher (geförderter!) Präventionsmaßnahmen, bei Bedarf eine Aufnahme von Biberzeichen (v. a. die Lokalisierung von Dämmen sowie Fortpflanzungs- und Ruhestätten) und eine Fotodokumentation. Zu jedem Lokalaugenschein wird ein Beratungsprotokoll erstellt, das an alle Beteiligten des Lokalaugenscheins und an die Naturschutzabteilung des Landes übermittelt wird.
  3. Ausbildung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit
    Aktuell werden rund 30 Mitglieder der Berg- und Naturwacht zu unterstützenden Biberberatern ausgebildet. Das Projekt-Kernteam koordiniert die Zusammenarbeit mit den unterstützenden BiberberaterInnen, die Umsetzung und Überprüfung von Maßnahmen zur Konfliktentschärfung und berät des Weiteren die Behörde in Biberfragen. Zudem wird die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Biber verstärkt, um das generelle Wissen zum Biber zu Verbessern und um auf die vielfältigen positiven Wirkungen des Bibers für den Wasserhaushalt, die Landschaft und die Artenvielfalt verstärkt aufmerksam zu machen.

 


Laufzeit

April 2022 bis September 2024