Aufgrund seiner Fähigkeiten, Dämme anzulegen und Gewässer aufzustauen, Gehölze mit einem Umfang von mehr als 50 Zentimetern zu fällen und Baue ins Erdreich zu graben kann der Biber als „Schlüsselart“ („keystone species“ sensu Paine 1969, Mills et al. 1993) von Auen-Ökosystemen seine Umwelt aktiv gestalten und verändern.
Das kann zu Konflikten mit der Land-, Forst- und Teichwirtschaft, dem Wasserbau und anderen Interessensgruppen führen (vgl. Zahner et al. 2005, Bayerisches Landesamt für Umwelt 2009a, 2009b). Diese Konflikte sind vor allem in jenen Bereichen der Kulturlandschaft zu finden, in denen die menschlichen Nutzungen bis an den Rand von Gewässern reichen, die vom Biber besiedelt werden. Nach Zahner et al. (2005) treten 90 % der Konflikte in einem 10 m breiten Streifen entlang des Gewässers auf und 95 % innerhalb eines 20 m breiten Streifens.
Mit dem Anwachsen der Biberpopulation in Österreich nehmen diese Konflikte - wie auch in anderen Ländern mit individuenreichen Populationen - stetig zu.
[>] Bayerisches Landesamt für Umwelt (2009a): Biber in Bayern. Biologie und Management. LfU, Augsburg, 48 S., www.lfu.bayern.de
[>] Bayerisches Landesamt für Umwelt (2009b): Das Bayerische Bibermanagement. Konflikte vermeiden - Konflikte lösen. LfU, Augsburg, 8 S., www.lfu.bayern.de
[>] Paine, R. T. (1969): A Note on Trophic Complexity and Community Stability. The American Naturalist 103 (929): 91–93.
[>] Zahner, V., Schmidbauer, M. & Schwab, G. (2005): Der Biber. Die Rückkehr der Burgherren. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, 136 S.